Budapest Kobanya Mine

Nach dem ich dieses Jahr schon zweimal Tauchgänge in der Kobanya Mine in Budapest absagen musste, sollte es nun, mitten in der Vorweihnachtszeit endlich doch noch klappen.

Am Samstag den 14. Dezember 2013 ist es endlich soweit! Ike und ich machen uns auf den Weg nach Budapest. Die Anreise verläuft ohne Probleme und so checken wir gegen 19 Uhr 30 im Hotel ein. Kurze Zeit später kommen auch schon Sabine und Christina aus der Schweiz und zum Abendessen gesellt sich auch noch Chris aus der Steiermark dazu.

Der Name Kobanya Mine bezieht sich auf den Stadtteil Kobanya in dem sich die Mine befindet. In Ihr wurde bis Mitte der 80er Jahre Kalkstein abgebaut welcher das Stadtbild auch heute noch prägt.

 

Am Sonntag holt uns Jozsef pünktlich um 9 Uhr im Hotel ab und fährt mit uns zur Mine. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Mine wo Andras bereits auf uns wartet. Er und Jozsef werden die Tauchgänge in der Mine führen.

 

Wir fahren mit unseren Autos über eine Rampe hinab in den Hauptstollen. Dort verschafft uns Jozsef  auf einer Karte einen Überblick über die Größe der Mine und er zeigt uns auch wo die verschiedenen Tauchplätze sind.

In einen kleinen Seitengang befindet sich eine von den Bergmännern in den Kalkstein gehauene Kapelle.

Vom den Hauptstollen aus gelangt man über Stiegen in die tiefer gelegenen Stollen in denen getaucht wird. Jeder Tauchgang beginnt auf einer Stiege, entlang der in weiterer Folge tiefer getaucht wird.

Jozsef legt größten Wert auf die Sicherheit, ein genügend großer Gasvorrat ist Pflicht! Jozsef, Sabine und Andras tauchen mit Ihren JJ eCCR Rebreather mit einer 80cft EAN32 Bail out Stage. Der Rest taucht mit D12 und einer 80cft Bottomstage ebenfalls mit einem EAN32. Die Tauchzeiten sind so geplant dass der Gasvorrat der Bottomstage ausreicht den Tauchgang zu beenden. Das Rückengerät ist rein als Bail out  gedacht. Vor jeden Tauchgang gibt es von Jozsef und Andras ein ausführliches Briefing.

Der erste Tauchgang führt uns in einem Umgehungsstollen vorbei an einem großen Raum in einen ca. 250m langen Gang der in einem kleinen Raum endet. Am Rückweg tauchen wir in den großen Raum der durch Zwischendecken unterteilt noch mehrere Etagen in die Tiefe reicht. Jozsef hat in diesem Bereich eine eindrucksvolle Unterwasserbeleuch- tung installiert. Wir tauchen entlang einer Wendeltreppe immer höher bis wir auf der letzten Etage angekommen sind. Von da aus gelangen wir direkt zum Ausstieg.

Der zweite Tauchgang führt uns in eine große Halle, in der wir durch ein Bohrloch mit ca. 1,2m Durchmesser von 14 auf 36m Tiefe abtauchen können. Diese Halle ist ebenfalls durch eingezogene Zwischendecken in mehrere Etagen unterteilt. Wir tauchen kreisend immer höher, entlang von Stiegen oder durch Öffnungen in den Zwischendecken. Durch diese Öffnungen wurde mit Hilfe von Winden und Transportbehältern der abgebaute Kalkstein aus den tiefer gelegenen Abbaubereichen auf das Niveau des Hauptstollens befördert. Man sieht noch die Winden, die alle nur mit Muskelkraft betrieben wurden. Nach 55 Minuten endet der Tauchgang so wie er begonnen hatte, auf der Treppe zum Hauptstollen.

Am Montag um 9 Uhr erwarten uns Jozsef und Andras bereits vor der Mine, es folgen die letzten beiden Tauchgänge.

Der dritte Tauchgang führt uns abermals in eine große Halle, ähnlich der vom Vortag. Sie ist auch durch Zwischendecken unterteilt und reicht bis in eine Tiefe von ca. 30m. Auch hier sieht man noch die großen Winden zum hoch fördern der Kalksteine. Ein dickes Rohr  reicht durch ein Bohrloch Tief in den Kalkstein. Hier wurde das Grundwasser abgepumpt um in dieser Tiefe überhaupt arbeiten zu können. In dieser Halle gibt es noch zwei kleine Seitenstollen die aber nur sehr kurz, und zudem schwer zugänglich sind. Nach knappen 50 Minuten ist der Tauchgang zu ende und wir freuen uns schon auf den nächsten Tauchgang.

Der vierte Tauchgang beginnt wieder in einem großen Raum, der ebenfalls mehrere Etagen in die Tiefe reicht. Im 10m Bereich führt ein ca. 80m langer Stollen zu einem weiteren kleinen Raum. Der  Stollen ist nicht sehr breit aber sehr hoch. Er reicht noch für die Wasseroberfläche hinaus. Eisenträgen auf der gesamten Länge des Stollens deuten darauf hin, dass auch hier eine Zwischendecke, vermutlich aus Holzbalken, eingezogen wurde. Wir beenden diesen Tauchgang nach gut 50 Minuten.

Jozsef und Andras haben uns 4 unvergessliche Tauchgänge in einer einzigartigen Atmosphäre ermöglicht. Es waren auch sicher nicht die letzten Tauchgänge in der Kobanya Mine mitten im Herzen von Budapest!

Danke Jozsef!

Danke Andras!

Unser internationales Team!

Stehend von links: Andras Kuti, Jozsef Spanyol und Sabine Kerkau.

Knieende von links: Rahman Ikanovic (Ike), Christina Biner und Christian Schablas.

 

Danke an Sabine und Christina für die Fotos! 

 

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