Tauchwoche auf der MSY Bodul in Kroatien September 2011

Im September 2011 gehen Gerhard Gmeinbauer und Jürgen Harrer vom Atlantis-Tec-Team wieder an Bord der MSY Bodul, um einige Wracks in kroatischen Gewässern zu betauchen.

 

 

Am 17.09.2011 laufen wir aus dem Hafen aus, mit dem Ziel die einst unter österreichischer Flagge fahrende SS Zagreb zu betauchen. Sie wurde 1917 vom französischen U-Boot Archimede versenkt, ist 52 m lang, 8m breit und hat 537 BRT. Das Wrack liegt aufrecht in ca. 70m Tiefe auf Grund. Besonders beeindruckend sind die beiden Buganker, welche man noch immer am Wrack bestaunen kann. Die Ladeluken stehen offen und laden zum Erkunden ein. Das Wrack ist schön bewachsen und auch die Sichtweiten sind sehr gut. Von einem Freiwasseraufstieg können wir Abstand nehmen, da wir mit unseren Scootern zu einer nahegelegenen Insel fahren um dort die Dekostops zu absolvieren.

 

Da laut einem Tec-Tauch-Magazin die Identität des Schiffes noch nicht restlos geklärt ist, beschließen wir, die SS Zagreb noch einmal zu betauchen und dabei den Stern an ihrem Schornstein zu fotografieren. Eigentlich ein sinnloses Unterfangen, wurde doch die Schiffsglocke der SS Zagreb schon seit geraumer Zeit von einem österreichischen Taucher geborgen. Wir absolvieren aber trotzdem einen tollen Tauchgang und machen dabei auch ein Foto des Sterns. Auch bei diesem Tauchgang scootern wir zur Insel.

 

 

Günstige Witterungsverhältnisse ermöglichen auch die Betauchung des Wracks des italienischen Tankers NINUCCIA. Das Schiff ist 120 m lang, 25 m breit und hat 4583 BRT. Es wurde 1942 auf dem Weg von Split nach Rijeka vom englischen U-Boot Thorn torpediert. Das Wrack ist noch fast jungfräulich und wurde nur sehr wenig betaucht. Das wird wohl daran liegen, dass dieser Gigant auf seiner Steuerbordseite liegend in einer Tiefe von fast 100 m vor sich hindöst und daher von Sporttauchern nur sehr schwer zu erreichen ist.

 

Der Tauchgang beginnt mit einem Freiwasserabstieg auf 80 m und wir erreichen dort die gigantische Bordwand der Backbordseite. Das Schiff ist intakt und wir können die Aufbauten dieses Giganten bewundern. Da wir unsere Scooter dabei haben, können wir das Schiff bequem umrunden und auch den mächtigen Bug auf einer Tiefe von fast 100 m bestaunen. Da wir uns den doch sehr eintönigen Freiwasseraufstieg an der Abstiegsleine ersparen wollen, fahren wir mit unseren Scootern in Richtung der nahegelegenen Insel und stoßen dort bei unseren Dekostops auf eine herrlich mit roten Gorgonien bewachsene Steilwand. Nach einer Tauchzeit von knapp 2 Stunden fahren wir zur MSY Bodul um dort wieder an Bord zu gehen. Da wir uns bei diesem Tauchgang nur einen groben Überblick über das Wrack beschaffen konnten, wäre es naheliegend, dieses Schiff bald wieder zu betauchen.

 

 

Neben der Betauchung einiger kleinerer Wracks wäre noch der Tauchgang an den Resten einer abgeschossenen MIG zu erwähnen.

 

 

Nach einer Woche Wracktauchen gehen wir mit tollen Eindrücken beladen wieder von Bord der Bodul. Alle Tauchgänge verliefen problemlos und wurden von uns mit den jeweiligen Trimix-Gemischen und Dekogasen sicher durchgeführt.

 

Jürgen Harrer

 

 

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